einfach leben

Beim Dorffest sah Adam die fesche Frau, als sie dabei war, eine Tüte gebrannte Mandeln zu kaufen. Er drängelte sich vor, kaufte einen „Liebesapfel“ (das sind Äpfel in einer grässlichen lackroten, süßen Hülle) und überreichte ihn der Frau. „Viel besser als Mandeln“, erklärte er und grinste. Dabei ließ er seine grünen Augen strahlen. Die Frau war so überrascht, dass sie lachen musste. Sie nahm den klebrigen Apfel und fragte: „Na, wer verschenkt denn hier Äpfel?“ Adam machte eine tiefe Verbeugung und sagte: „Ich bin der Adam König und kenne mich mit Äpfeln aus!“ Die beiden verbrachten den Abend zusammen auf dem Volksfest. Adam erläuterte, dass er mit seinem Bruder Josef eine große Obstplantage besaß und den „Apfelhof König“. Dort verkauften sie alles Mögliche aus Äpfeln: Apfelsaft, Apfelmus, Apfelessig, Apfelwein, Apfelkonfitüre, getrocknete Apfelringe, Apfelkompott und Most… Als das Jahr vorüber war, heiratete Adam seine Dorffest-Freundin, die er ab da nur noch „Apfelkönigin“ nannte. Sie war blond, hübsch und witzig. Und hieß Eva! Adam, Josef und Eva fuhren häufig auf den Wochenmarkt, um ihre Produkte zu verkaufen. Als am Stand eine brünette junge Kundin auftauchte, nahm Josef einen rotbackigen Apfel und bot ihn der Frau an. Sie lachte und witzelte: „Mich können Sie nicht so leicht verführen!“ Josef konterte: „Willst du dich gesund ernähren, kannst du ganz nach dem Sprichwort An apple a day keeps the doctor away auch mehrmals täglich zum Apfel greifen. Außerdem ist der Apfel kalorienarm.“ Als das Jahr verging, heiratete Josef seine „Apfelkönigin“. Sie konnte einen hervorragenden Apfelkuchen backen und – hieß Maria. 5

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