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„Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“

Erste Sitzung der Weltsynode tagt vom 4. Oktober bis 29. Oktober 2023 in Rom

„Die Welt, in der wir leben und die in all ihrer Widersprüchlichkeit zu lieben und zu dienen wir berufen sind, verlangt von der Kirche eine Steigerung ihres Zusammenwirkens in allen Bereichen ihrer Sendung. Genau dieser Weg der Synodalität ist das, was Gott sich von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet.“

Papst Franziskus

„Synodalität, wenn man sie ernst nimmt, heißt, so lange miteinander ringen, bis keiner mehr den Eindruck hat, das widerspricht dem Glauben.“ Diese Kurzdefinition lieferte im Gespräch mit VATICAN NEWS Kardinal Kurt Koch am Rand der Bischofssynode. Synodalität sei deshalb auch „viel anstrengender als die Demokratie“, sagte der aus der Schweiz stammende Ökumene-Verantwortliche. In einem Parlament gehe es lediglich um Mehrheitsbeschlüsse.

Am 4. Oktober 2023 begann in Rom die dritte Etappe der Weltsynode (XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode), zu der Papst Franziskus eingeladen hat. Sie steht unter dem Leitwort „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“. Dem Treffen in Rom, das bis zum 29. Oktober 2023 dauert, gingen kontinentale und eine regionale Etappen voraus. Die Bischofssynode ist als vierjähriger, weltweiter Prozess geplant. Der Weg der Synode ist offiziell durch Papst Franziskus am 9./10. Oktober 2021 in Rom eröffnet worden. Die Bischofssynode in Rom findet in zwei Sitzungen im Abstand von einem Jahr statt: die erste vom 4. bis 29. Oktober 2023, die zweite im Oktober 2024. Aus dem Kreis der pallottinischen Familie nimmt Bischof Adrian Józef Galbas SAC aus Katowice in Polen an der Bischofssynode teil.

"Maria, Königin der Apostel" (Pfinstereignis), gemalt im Auftrag Vinzenz Pallottis von Serafion Cesaretti, 1848, Rom (Ausschnitt)

Pallotti wollte eine synodale Kirche und eine synodale Welt

Vinzenz Pallotti – der Heilige des zweiten Vatikanischen Konzils – forderte von seiner Kirche ein Zusammenwirken aller – auf allen Ebenen. Pallottis immer wiederkehrende Mahnung, sich gedanklich immer wieder in das Coenaculum hinein zu begeben, war nichts anderes als die Ermutigung, aus der Kraft des Heiligen Geistes zu leben und dabei nicht aus dem Blick zu verlieren, dass die Strahlen des Geistes in alle Richtungen weit über den Raum hinaus gehen, in dem Maria mit den Jüngerinnen und Jüngern versammelt war. Die Beteiligung aller auf Augenhöhe, eine bereichernde Vielfalt und der Dialog – mit allen Menschen guten Willens – waren ihm ein brennendes Anliegen. Pallottis Vision war die Zusammenarbeit aller Menschen.

Gleichzeitig sah Vinzenz Pallotti (1795-1850) die Verantwortung aller Gläubigen für eine Erneuerung der Kirche. „Die Kirche weint“, stellte Pallotti über das Elend der kirchlichen Verhältnisse damals fest. Er wollte, dass alle Gläubigen an der Verbreitung des Glaubens und dem Zeugnis der Liebe mitwirken, alle ihr Apostolat, ihre Berufung und Sendung auf diese Weise besser leben können. In einer Kirche, die sich als pilgerndes Volk versteht und gemeinsam auf dem Weg ist. Gedanken, die auch im „Gebet der Weltsynode“ zum Ausdruck kommen.

Gebet der Weltsynode in Rom

Wir stehen vor dir, Heiliger Geist, in deinem Namen sind wir versammelt.
Du, unser wahrer Ratgeber:
komm zu uns, steh uns bei,
kehre ein in unsere Herzen.

Lehre uns, wohin wir gehen sollen;
zeige uns, wie wir das Ziel erreichen können.
Bewahre uns davor, als schwache und sündige Menschen
die Orientierung zu verlieren.

Lass nicht zu,
dass Unwissenheit uns auf falsche Wege führt.
Gib uns die Gabe der Unterscheidung,
dass wir unser Handeln nicht von Vorurteilen
und falschen Rücksichten leiten lassen.

Führe uns in dir zur Einheit,
damit wir nicht vom Weg der Wahrheit und der Gerechtigkeit abkommen,
sondern auf unserer Pilgerschaft dem ewigen Leben entgegenstreben.

Das erbitten wir von Dir,
der du zu allen Zeiten und an allen Orten wirkst,
in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Einzug
Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, beim Eröffnungsgottesdienst
Weltsynode in Rom

Aktuelle Berichte aus der ersten Sitzung der Weltsynode vom 4. Oktober bis 29. Oktober 2023

Es ist gar nicht so einfach aktuelle Berichte und Hintergründe zum Synodalen Prozess und zur laufenden Bischofssynode zu finden.  Deshalb haben wir für Sie ein paar Links zusammengestellt:

Zahlreiche Informationen und Dokumente zur Bischofssynode, u. a. die Wortbeiträge der Teilnehmenden, bietet die Internetseite der Weltsynode in Rom. Diese ist leider nicht sehr ansprechend gestaltet und leider nicht in deutscher Sprache verfügbar, kann aber einfach mit „Google Translate“ übersetzt werden (Rechtsklick auf die Seite und klicken auf „Auswahl auf Deutsch übersetzen“).

Stichwort Sprachen: „Die Synode spricht vor allem Englisch und Italienisch, aber auch Spanisch, Französisch und Portugiesisch. Deutsch ist nicht mehr offizielle Synodensprache, auch wenn es eine Simultanübersetzung ins Deutsche gibt“, berichtet der ZdK-Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Söding in seiner „täglichen SMS aus Rom“. „Die Sprachenfrage ist hoch politisch. Die Gewichte in der katholischen Kirche sind verschoben. Englisch ist die wichtigste Weltsprache der Gegenwart, auch wenn viele aus Lateinamerika und Osteuropa die Sprache nicht lieben. Spanisch ist die katholische Sprache Nr. 1. Der globale Süden gewinnt an Gewicht. Asien wird immer stärker. Das Selbstbewusstsein der Delegierten, die von dort kommen, wo die Kirche wächst, ist sehr groß.
Deutsch war in den früheren Synoden immer wichtig: nicht nur für Deutschland, Österreich und die Schweiz, sondern auch für Osteuropa, für den Balkan und den Nahen Osten. Keine andere Sprachgruppe war diverser als die deutsche. Auch diesmal wäre sicher mehr als nur eine deutsche Sprachgruppe zusammengekommen. Es hilft aber nicht, zu jammern. Dass es keine deutsche Sprachgruppen mehr gibt, hat auch Vorteile: Die Synodenmitglieder mit Deutsch als Muttersprache verteilen sich sehr gut auf andere Sprachräume. Dadurch nehmen sie direkt auf, was und wie andere denken – und können ihrerseits die eigenen Erfahrungen im direkten Gespräch mit anderen einbringen.“

Wenn Sie die täglichen Berichte von ZdK-Vizepräsident Prof. Dr. Thomas Söding erhalten möchten, der als Berater bei der Weltsynode in Rom dabei ist, dann können Sie sich auf der Webseite des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) für den Newsletter anmelden. Alle Blogbeiträge finden Sie unter zdk.de/sms zum Nachlesen!

Aktuelle Berichte und Hintergründe zum Synodalen Prozess und zur laufenden Bischofssynode finden sich auch bei katholisch.de, dem Nachrichtenportal der katholischen Kirche in Deutschland.

Heilige Messe bei der Weltsynode der Katholischen Kirche in Rom

Beitrag: Josef Eberhard
Bildquelle: © Deutsche Bischofskonferenz
Fotos: Matthias Kopp und Jessica Krämer (Einzug und Eröffnungsgottesdienst)

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