Bischof Heinrich Vieter

20 Persönliche Dokumente Bischof Vieters Nach Vorschrift habe ich deren Namen, sowie die Namen der Stations- obern nach Rom gesandt, behufs Ernennung derselben ex parte P.S.M. zu den ihnen anvertrauten Ämtern. Der hochwürdige Herr P. Fr. Bancken, der bis dahin das Amt eines Consultors versehen hat, konnte zu diesem Amte deshalb nicht gut wieder genommen werden, weil sein Wohnsitz zu weit von Duala entfernt liegt u. die Reisen, bei unserer Armut, zu viel kosten würden. Ich darf nicht unterlassen, ihm hiemit öffentlich mei- nen Dank für seine bisher geleisteten Dienste auszusprechen. Ebenso danke ich allen Mitbrüdern, Priestern sowohl als Brüdern für die bis jetzt der Mission geleisteten Dienste. Wie viele aus euch haben in groß- herziger Weise weiter gearbeitet, trotz Krankheit und Schwäche u. sich eine Erholung versagt, die recht notwendig gewesen wäre, nur um die Missionsarbeit nicht ins Stocken geraten zu lassen. – Mit Bewunderung sprachen sich deshalb vor 3 Jahren in Rom gar viele über die Kameru- ner Missionare aus, die aushielten auf ihren Posten, trotz der Leiden u. Entbehrungen und des Todes so vieler ihrer Mitbrüder. Gerade die- ser Opfermut war der Grund, dass damals die Constitutionen unserer Gesellschaft approbiert wurden. Möge das stets so bleiben u. kleinli- che Selbstsucht nie dort Wurzel schlagen, wo mit Gott u. für Gott so schwere Opfer freudig gebracht wurden. Ein Mittel, diesen guten Geist zu erhalten, ist die von den Constitutionen angeordnete monatliche Geisteserneuerung, deren Abhaltung auch an dieser Stelle den Obern aufs Neue einzuschärfen ich mich verpflichtet fühlte. Dass der Geber alles Guten mir mit seiner Gnade beistehe, das mir von neuem anvertraute Amt treu u. gewissenhaft auszuüben, darum bit- te ich alle um ihr memento u. Gebet. Ich habe den guten Willen, alles recht zu machen, der Diener aller zu sein u. bitte alle, mir jenen guten Willen u. jenes Vertrauen entgegenzubringen, das zu jedem gedeihli- chen Wirken, besonders aber in der Missionsarbeit notwendig u. ohne welches ein guter Erfolg nicht möglich ist. Duala, 10. Januar 1907. [bischöfliches Rund-Siegel, mittig das Bischofswappen, umlaufend die Schrift:] HENRICUS VIETER P.S.M:

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