Spiritualität für die Gegenwart

ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich schlafe, dann schlafe ich.“ Diese Übereinstim- mung von Handeln und Denken will geübt werden. Es ist nicht nur die Voraussetzung für Sammlung und effek- tive Arbeit, sondern auch für die Qualität von Gemein- schaftsleben und für das Gebet hilfreich. Aufmerksamkeit und Präsenz Alles soll mit Aufmerksamkeit und Wachheit getan wer- den, mit einer hohen Sensibilität für den Augenblick. Pallotti verwendet dafür den Ausdruck con attualità . Der Mensch soll ganz und gar präsent sein. Ziel seiner Konzentration auf die Gegenwart ist es, alles, was ihm widerfährt, aufmerksam wahrzunehmen, anzunehmen und darin Gott zu suchen. Sich die ständige Anwesen- heit Gottes im Gedächtnis zu halten hilft, der unendli- chen liebenden Gegenwart Gottes mit liebender Präsenz zu antworten. Gottes Suche nach dem Menschen soll die Suche des Menschen nach Gott gegenüberstehen oder anders ausgedrückt: Gottes Präsenz soll unsere Präsenz ge­ genüberstehen . In unserem Suchen begegnet uns der uns suchende Gott. Und konkret: In den Dingen und Ereig- nissen, die uns widerfahren, die unser Leben ausmachen, sucht uns Gott. Wir finden ihn dort, das heißt eben überall, in allem, was uns begegnet. Gottes Gegenwart liegt nicht hinter den Ereignissen verborgen, so als hätten diese in sich noch keinen Wert, sondern er ist in den Ge- schehnissen selbst zugegen. „Der Augenblick ist Gottes Gewand“, so formuliert es Martin Buber. Ganz im Au- genblick da zu sein und ihn auszukosten, bedarf einer 144

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