Spiritualität für die Gegenwart

Teil 4 In der Welt von heute Einer der wichtigsten Texte, die auf dem Zweiten Vatika- nischen Konzil als Konstitution verabschiedet wurde, behandelt die Kirche in der Welt von heute . Es ist eine programmatische Schrift: die Absage an Anachronismus und Rückwärtsgewandtheit und zugleich das Bekenntnis zu einer christlichen Zeitgenossenschaft, die Absage an Berührungsängste und Weltflucht sowie das Bekenntnis zur Weltzugewandtheit. Weil Gott die Welt liebt, ist auch für Christen Weltliebe angesagt im Vertrauen dar- auf, dass Christinnen und Christen in der Welt, aber nicht von der Welt sind. Ganz in der Gegenwart Der menschlichen Suche nach Gott kommt Gottes Ge- genwart in allem bereits zuvor. Die Suche nach Gott – immer und in allen Dingen – fordert eine besondere Wachheit des Menschen und die Präsenz im Hier und Jetzt. Es gehört zum Allgemeingut eines spirituell ausge- richteten Lebens, diese Aufmerksamkeit für den Augen- blick zu pflegen. Oft wird dazu eine Geschichte aus dem buddhistischen Kontext erzählt: Ein Zen-Schüler fragt seinen Meister: „Was unterscheidet den Zen-Meister von einem Zen-Schüler?“ Der Zen-Meister antwortet: „Wenn 143

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY4MzQ=