Spiritualität für die Gegenwart

Geist für die Menschen („zum Heil der Seelen“, so drückt er es aus). Dieses Miteinander bedeutet – menschlich gesprochen – eine Anstrengung, eine Zu­ sammenarbeit , denn Gott müht sich auf vielerlei Wegen, die Menschen zu gewinnen (deshalb hat er „viele Male und auf vielerlei Weise“ durch andere zu ihnen gespro- chen, so im Brief an die Hebräer), indem Vater, Sohn und Hl. Geist kooperieren, um dem Menschen ein lie- bevolles Gegenüber zu sein und seine Antwort zu su- chen. Das Miteinander von Menschen in verschiedenen Formen, Lebensweisen und Aufgaben hat seinen Ur- sprung im göttlichen Miteinander – das ist Pallottis Überzeugung. Daraus dürfen wir Kraft schöpfen, wenn es im Leben nicht immer gelingt. Pallotti verwendet den Begriff der Zusammenarbeit , um diesen Zusammen- hang zu verdeutlichen. Im folgenden Abschnitt werden einige kurze theologische Gedanken verdeutlichen, was gemeint ist. Gott „arbeitet zusammen“ Wenn Menschen gut zusammenarbeiten, ist das ein Bild für das, was auch Gott macht: zusammenarbeiten – so ei- genartig dies klingen mag. Pallotti blickt auf die Schöp- fung durch das Prisma all dessen, was die biblische Ge- schichte erzählt: Gott schafft die Welt aus unendlicher Liebe; der undankbare Adam wendet sich von Gott ab („Wir alle sind Kinder Adams“, sagt er und meint damit nichts anderes als der Spruch ausdrückt: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“); Gott sucht sein Volk zu gewin- nen, was immer wieder nicht gelingt. Die Sehnsucht nach 109

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