Spiritualität für die Gegenwart

ansatzweise zu verstehen, was ein trinitarisches Gottes- bild bedeuten soll. Vinzenz Pallotti gilt als Mystiker der Dreifaltigkeit, so wird er beispielsweise in dem Standard- werk Lexikon für Theologie und Kirche beschrieben. Seine Beziehung zu Gott war eine zum Vater, zum Sohn und zum Heiligen Geist. Sein Zugang zum dreifaltigen Gott ist nachvollziehbar und findet über die Erfahrung statt. Pallotti ist sich sicher, dass der dreifaltige Gott in seiner Schöpfung sichtbar wird und wirkt. Ursprung menschlichen Miteinanders Wenn Pallotti davon spricht, in allem Geschaffenen das Bild des dreifaltigen Gottes wahrzunehmen, auch im Menschen den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist zu erkennen, dann bleibt zunächst unklar, wie er das meint. So sagt Pallotti schlicht: Die menschliche Seele wurde in Ähnlichkeit zur Heiligs­ ten Trinität geschaffen. Wie kommt er zu einer solchen Aussage? Solange man sie als Ausdeutung der Genesiserzählung über den Men- schen als Ebenbild Gottes versteht, bleibt sie abstrakt. Sobald man sie aber mit Lebenserfahrung in Verbin- dung bringen kann, eröffnet sich ein Verstehenshori- zont. Für Pallotti stammt diese Überzeugung aus dem realen Alltag. Sein Zugang ist überraschend: Er führt über die Erfahrung der Zusammenarbeit , die Koopera- tion. Das gemeinsame Handeln von Menschen ist für Pallotti ein Bild des Miteinanders der göttlichen Perso- nen, des gemeinsamen Handelns von Vater, Sohn und 108

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