Spiritualität für die Gegenwart

Wer drängte dich denn, mich so zu erschaffen, dass meine Seele dich selbst zur Speise braucht, um das letzte, einzige, selige Ziel zu erreichen [...]? 24 Der Mensch braucht Gott, um sich durch ihn zu nähren. Damit meint Pallotti nicht nur die eucharistische Speise, die im gemeinsamen Brotbrechen und der Erinnerung an Jesu Tod und Auferweckung zum Sakrament wird, das wir zu uns nehmen können, das uns als eucharisti- sches Brot nährt. Er spricht auch von der Betrachtung. Insofern wir ein Bild Gottes sind, dürfen wir darauf ver- trauen, dass Gott in uns lebt, so Pallotti. Betrachten wir also unsere Seele, so betrachten wir Gottes Gegenwart in uns. Der Mensch hat in seinem Wesen am Wesen Gottes teil. Das ist mit dem Bild Gottes gemeint. Gottes Liebe, Macht, Weisheit, Güte, Reinheit, Barmherzigkeit, Un- endlichkeit und Heiligkeit und – last, but not least – die Zusammenarbeit, die Fähigkeit zum Miteinander sind Wesensmerkmale Gottes, an denen menschliches Leben teilhat. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind in unserer Seele gegenwärtig und nähren uns. Du ewiger, unermesslicher, unendlicher und unfassbarer Gott bist die Nahrung der Seele. Du bist sie immer, bei Tag und bei Nacht, in allen Augenblicken. 25 Auch Gott bedarf – so Pallotti – einer Nahrung. Was Gottes Herz ernähren kann, davon in Teil 4. 24 Vinzenz PALLOTTI, Gott, die unendliche Liebe , S. 118. 25 Vinzenz PALLOTTI, Gott, die unendliche Liebe , S. 118. 88

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