Spiritualität für die Gegenwart

diese Weise dem eucharistischen Herrn im Sakrament von Anfang an ganz nahe sein, wie es dem damaligen theologischen Verständnis entsprach. Was heute bedeu- tend ist: Pallotti sah in der Feier der Eucharistie die Mitte seines Lebens und wollte seiner priesterlichen Aufgabe entsprechend Dank, Anbetung und die vielen Bitten des Volkes Gott darbringen. Beeindruckende Zeugnisse sei- ner großen Ergriffenheit, die auch die Mitfeiernden zu größerer Andacht bewegte, sind mehrfach belegt. Für Pallotti war der Anspruch grenzenloser und fortwähren- der Dankbarkeit die große Herausforderung einer Ant- wort auf Gottes unendliche Liebe. Nach der Eucharis- tiefeier setzte er den Dank für die empfangenen Gnaden oft den halben Tag hindurch fort. Danach stimmte er sich bereits wieder dankend auf die nächste Feier ein. Auf diese Weise war der ganze Tag von Dank geprägt. Die Feier der Eucharistie, der Danksagung (wie es wörtlich übersetzt heißt) bleibt ohne konkreten Dank ein leerer Ritus. In diesem Dank brachte Pallotti mit den eucharis- tischen Gaben auch die Anliegen der Menschen und der Kirche dar. So wurde sein Dank zur Hingabe in das für- bittende Gebet. Pallotti war überzeugt, dass die Eucha- ristiefeier und der Empfang der eucharistischen Gaben unendliche Gnaden und damit die Zuwendung Gottes vermitteln. Eucharistisch leben Die Fähigkeit, die Liturgie als Danksagung zu begehen, resultiert aus einem Leben der Dankbarkeit. Dank im Alltag und Dank im Gebet hängen zusammen und sind 59

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