Spiritualität für die Gegenwart

für heute haben? Die Schriften Pallottis lassen bei der ersten Lektüre die Antwort nicht sofort erkennen. Spra- che und Inhalt scheinen auf den ersten Blick von den heute relevanten Themen weit entfernt. Ein Schlüssel liegt im Zusammenhang zwischen den Anliegen Vinzenz Pallottis und den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils. Papst Johannes Paul II. sagte in seiner Rede vom 12. April 1985 anlässlich des 150jährigen Bestehens der Vereinigung des katholischen Apostolates, Pallottis „Idee fand endgültigen Ausdruck in den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils“. 2 Welche Idee war da gemeint? Obwohl die Konzilstexte an keiner Stelle ausdrücklich auf Pallotti Bezug nehmen, sind doch einige der großen Konzilsthemen bereits in seinen Schriften und in seinem Leben vorhanden, manche implizit, andere ausdrücklich. Blicken wir zunächst auf den Verlauf seines Lebens, auf dessen wesentliche Ereignisse und auf die großen The- men, die Pallotti sein Leben lang begleiteten. Wer war Vinzenz Pallotti? Vinzenz Pallotti (1795 –1850) stammte aus einer religiö- sen Familie. Sein Vater hatte einen, später mehrere Ge- mischtwarenläden, verfügte also über einen gewissen Wohlstand. Pallotti erlebte seine Eltern jederzeit großzü- gig gegenüber Bettlern und Armen. In einer Zeit, in der 2 Vgl. ACTA SOCIETATIS APOSTOLATUS CATHOLICI (Acta SAC), Rom, Bd. XII, S. 111. 16

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