Aus der Sammlung in die Sendung

61 Der Raum Wer die Pallotti-Kirche betritt, sich in den Kreis der Betenden und Feienden begibt, lauscht, sich umschaut, erlebt einen Raum, der trotz oder we- gen seiner Kargheit, seiner „Leere“ ein Rückzugsort ist, wie ihn der bildüberflutete und ständigem Ter- mindruck ausgesetzte Mensch heute braucht. Die- ser Raum ist Zufluchtsort in einer Zeit, die nach Sinn und Orientierung hungert. Kaum Farbe oder Bild, viel Grau und viel Weiß, viel Raum und viel Licht lassen das Wesentliche zu im Sagen und Hö- ren des Wortes Gottes. So wird dieser Raum zum „Aufmerksamkeitsort“, wo sich in allem Beten die Bitte um Gott sammelt (J. Werbig). Hier wird das Gottes-, das Kirchen- und Menschenbild Vinzenz Pallottis erfahrbar: Der unendliche Gott ist da. Die hier Versammelten sind seine Töchter und Söhne, einander Geschwister. Jede und jeder ist von ihm geliebt. Nicht ohne Erwartung: Denn die Samm- lung führt in die Sendung, aus dem Daheim-sein in den Aufbruch. Wer die Pallotti-Kirche betritt, verlässt sie auch wieder. Sie ist da zum Verweilen, zum Hören, Be- ten und Feiern, nicht zum Bleiben. Was drinnen geschieht, muss sich draußen, im Alltag, in der Welt, im Leben, verwirklichen.

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