Aus der Sammlung in die Sendung

58 Drei Selige P. Franz Reinisch SAC Geboren am 1. Februar 1903 in Feldkirch/Vor- arlberg studiert er Jura in Innsbruck und Kiel. Er will Priester werden und studiert Philosophie und Theologie in Innsbruck und Brixen. Priesterweihe am 29. Juni 1928. In Brixen hat er die Pallottiner kennen gelernt. Am 2. November 1928 beginnt er das Noviziat der Gemeinschaft in Untermerzbach. Er wirkt in Salzburg und Friedberg. Hier lernt er die Schönstattbewegung kennen. Ab 1938 ist er in Schönstatt/Vallendar und setzt sich in Einkehrta- gen, Exerzitien und Predigten für das christliche Menschenbild ein. Am 12. September 1940 Pre- digt- und Redeverbot im gesamten Deutschen Reich. Am 8. April 1942 Einberufung zur Wehr- macht in die Kaserne Bad Kissingen. Er verweigert den Fahneneid. In vielen Auseinandersetzgen, Verhören, Gesprä- chen bleibt er seiner Gewissensentscheidung treu. Er will einem „gottlosen System“ nicht dienen. „Ich kann als Christ und Österreicher einem Mann wie Hitler niemals den Eid der Treue leisten. Es muss Menschen geben, die gegen den Missbrauch der Autorität protestieren; und ich fühle mich be- rufen zu diesem Protest.“ Nach seiner Verhaftung kommt er in das Gefäng- nis Berlin-Tegel und wird vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Enthauptung am 21. August 1942 in Brandenburg-Görden. Beigesetzt an der Gna- denkapelle in Vallendar/Schönstatt. Verehrt als „Märtyrer des Gewissens“. Das Diözesanverfahren zu seiner Seligsprechung wurde am 28. Juni 2019 in Trier feierlich abge- schlossen und die Akten nach Rom gesandt. P. Richard Henkes SAC Geboren am 26. Mai 1900 in Ruppach-Goldhau- sen/Westerwald; tritt 1912 in das Studienseminar der Pallottiner in Vallendar/Schönstatt ein. 1919 Militärdienst. Es folgt das Studium der Philosophie und Theo- logie in Limburg. Priesterweihe am 6. Juni 1925. Er wirkt als Lehrer in den Studienheimen der Ge- meinschaft in Schönstatt/Vallendar, Alpen/Nieder- rhein, Katscher und Frankenstein in Schlesien. Nach der Schließung der kirchlichen Schulen durch das Nazi-Regime wird er Pfarrer in Strandorf (Hultschiner Ländchen) und Exerzitienbegleiter in Branitz. Hier wird hm das gute Miteinander von Deutschen und Tschechen ein Herzensanliegen. In seinen Vorträgen und Predigten stellt er sich offen gegen das Menschenbild des Nationalsozia- lismus. Am 6. April 1943 kommt er in „Schutzhaft“ in Ra- tibor. Am 10. Juli in das KZ Dachau. Er arbeitet im „Dachauer Moor“, später im Postkommando. Hier kann er polnischen, tschechischen und rus- sischen Gefangen zu Lebensmitteln verhelfen. In der Priesterbaracke lernt er bei dem Mitgefangenen Josef Beran (später Kardinal von Prag) Tschechisch. Nach dem Krieg will er wieder im Hultschiner Ländchen (heute Tschechien) arbeiten. Am 11. Februar 1945 meldet er sich freiwillig zur Pflege typhuskranker tschechischer Gefangener. Er infiziert sich und stirbt am 22. Februar 1945. Seine Asche kommt nach Freising und wird nach dem Krieg auf dem Pallottiner-Friedhof in Lim- burg beigesetzt. Verehrt als „Märtyrer der Nächs- tenliebe“. Am 15. September 2019 wurde er im Dom zu Limburg seliggesprochen. Bischof Heinrich Vieter SAC Geboren am 13. Februar 1853 in Selm-Cappen- berg/Westfalen. Als Schreinergeselle wird er Mitglied des Kolping- vereins und geht auf Wanderschaft nach Köln, Kre- feld, Mainz, Bern, Luzern, Zürich und Rom. Hier lernt er die Pallottiner kennen. Er studiert Philoso- phie und Theologie an der Gregoriana. Priesterweihe am 8. Mai 1887. Er wird Rektor des Missions-Seminars der Ge- meinschaft in Masio/Oberitalien. Von 1989 bis 1890 ist er Missionsoberer in Brasili- en und Pfarrer in Caxias, einer Gemeinde italieni- scher Auswanderer. Als Rom 1890 den Pallottinern die katholische Mission in der Deutschen Kolonie Kamerun über- trägt, wird er Leiter der ersten Gruppe von Patres und Brüdern, die nach Afrika ausreist. Mit der Un- terstützung durch den Katholischen Afrikaverein, etlicher Kolpingfamilien und vieler Wohltäter leis- tet er große Aufbauarbeit für die Kirche des Landes. Am 22. Januar 1905 wird er im Dom zu Limburg zum ersten Bischof Kameruns geweiht. Mit Weitblick führt er eine Pastoral-Synode durch, gründet eine Katechetenschule, ein Lehrerseminar und ein Theologisches Seminar für einheimischen Priesternachwuchs. Er stirbt am 7. November 1914 und muss so nicht mehr die Ausweisung der deutschen Pallottinerin- nen und Pallottiner 1915 erleben (seit 1964 wieder im Land). Sein Grab befindet sich an der Wallfahrtskirche „Maria, Königin der Apostel“ in der Kamerun- Hauptstadt Yaounde. Verehrt als „Vater des Glaubens“.

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