Aus der Sammlung in die Sendung

17 Lukas 17, 21 Ein Bild im Stil des „Word-Paintings“, ein weißer Rahmen mit den Buchstaben und Ziffern „Lk 17, 21“ deutet den Kirchenraum. Die Bibel- stelle erzählt, dass die Jünger Jesus fragen, wann das Reich Gottes komme? Jesus antwortet: Es „ist mitten unter euch“. Diese Wahrheit, dieser Trost, diese Herausforde- rung kann und soll hier erfahren werden. Die Mit- te des Kreises ist leer, ist offen, ist Sinnbild. Chris- ten sind nicht davor gefeit, etwas durch „fromme Leistung“ herbeizwingen zu wollen, durch Gebet und Opfer, Wallfahrt und Caritas. Ich gebe Gott, auf dass er mir gibt. Hier lautet die Botschaft: Du musst nichts mitbringen, nichts leisten. Sei einfach da, denn es ist da: das Reich Gottes. Will heißen: Er ist da: Gott. Doch wie ihn erkennen, wahrnehmen, spüren? Die „Methoden“ der Vorfahren greifen oft nicht mehr. Ihre Gebete und Bilder sind vielen fremd geworden. Zum Glauben heute gehören Sehnsucht und Suche. Darum verweist die leere Mitte der Pallotti-Kirche auf Lk 17, 21. „Das Reich Gottes ist in eurer Mitte“. Es immer neu zu suchen, zu entdecken, zu verlieren, wiederzugewinnen, das ist Glaubenserfahrung vieler. Lk 17, 21 ist also Trost und Auftrag zugleich. Wer will, kann den Vers aus dem Lukas-Evange- lium auch auf sein eigenes Innen beziehen, wie es schon Thomas von Kempen in seiner „Nachfolge Christi“ getan hat, indem er auf das „inwendi- ge Reich Gottes“ verweist: „Das Reich Gottes ist in euch, sagte der Herr. Wende dich von ganzem Herzen zum Herrn und lass diese elende Welt und deine Seele wird Ruhe finden. Lerne das Äußere gering achten und dich dem Inneren hingeben, und du wirst sehen, wie das Reich Gottes in dich kommt. …Christus wird zu dir kommen und dir seinen Trost bringen, wenn du ihm in deinem In- neren eine würdige Wohnung bereitest.“ Die Sprache ist nicht von heute, aber das Gemeinte berührt die Seele von Menschen, die auf dem Weg der Stille, der Kontemplation, der Meditation, der „inneren Leere“ das Bleibende suchen, das Ewige, die Zwiesprache mit Gott.

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