Drei Patres haben vor 70 Jahren ihr Versprechen abgelegt

Limburger Jubilare feiern ihre Profess- und Geburtstage gemeinsam

Gemeinsam bringen sie es auf 277 Lebensjahre: Drei Pallottinerpatres haben sich am 25. April 1954 Gott geweiht und damit auf ihre Berufung, für Gott zu leben und sich in brüdericher Gemeinschaft dem Dienst an den Menschen und der Welt hinzugeben.

August Grezinger (91), Bernhard Pieler (94) und Gottfried Seifert (92), haben ihr Versprechen an die Gemeinschaft, auch Profess genannt, nie bereut. Ihr Eintritt in die katholische Gemeinschaft fiel in eine Zeit, als sich Orden noch eines regen Zulaufs erfreuten. Vor 70 Jahren hatten sie ihr Versprechen in einem feierlichen Ritual im nordrhein-westfälischen Olpe bekundet, wo die Pallottiner eine Zentrale ihrer Niederlassungen führten. Bei 70 Jahren in einer Ehe würde man die sogenannte „Gnadenhochzeit“ feiern. Es ist schon eine Gnade, in seltener Rüstigkeit so alt zu werden, zumal Pater Pieler, der 1952 sein Abitur in der Limburger Tilemannschule bestand, bis 2005 zwei Jahrzehnte als Pfarrer Verantwortung in der Pfarrei St. Marien trug und heute noch Gottesdienste mit packenden Predigten hält. Ebenso fit erweist sich der aus Oberschlesien stammende Senior in der Arbeit an seinem Computer.

Ihm folgt an Jahren Gottfried Seifert, der in einem Dorf im nordrhein-westfälischen Kreis Höxter geboren wurde und nach der Priesterweihe seine Mission in Kanada fand. Er hat an dortigen Hochschulen unterrichtet, Schüler in allen möglichen Sportarten trainiert und begleitet. Sechs Jahrzehnte lebte er auf verschiedenen Stationen seinen Schützlingen das Wort Gottes vor, ehe er vor sechs Jahren in das Limburger Missionshaus umzog.

August Grezinger vorzustellen, hieße, Eulen nach Athen zu tragen. Der gebürtige Oberschwabe mit der unverwechselbar sonoren Stimme, der nun im hohen Alter auf seinen Rollstuhl angewiesen ist und noch einen großen Freundeskreis pflegt, baute engagiert christliche Arbeitnehmer-Organisationen auf. Später leitete er unter anderem das Referat Weltkirche in der Diözese Limburg, war Diözesandirektor der päpstlichen und bischöflichen Missionswerke, begleitete über Jahrzehnte das Hotel- und Gaststättengewerbe, war für Camping- und Freizeitseelsorge zuständig und gehörte dem pallottinischen Generalmissionssekretariat in Rom an.

Auf seine 60-jährige Profess blickt Pater Arnold Hartlaub zurück, der zurzeit in Limburg lebt. Der 83-Jährige aus Niedernberg, einst gelernter Stahlbauschlosser, wurde 2019 nach fast 40 Jahren in der Pfarrei St. Agatha Aschaffenburg in den Ruhestand verabschiedet und ist nach einer Erkrankung ebenfalls auf den Rollstuhl angewiesen.

Der Rektor des Limburger Missionshauses, Pater Alexander Holzbach, nahm die Feier zum Anlass, auch den rüstigen Pater Franz Büttner anlässlich seines 90. Geburtstages, und Pater Ludger Zewe zum 70. zu würdigen. Bruder Georg Adams, der am 20. April 60 Jahre alt wurde, durfte zudem ein Präsent der Limburger Feuerwehr entgegennehmen, deren aktives Mitglied er war und jetzt der Alters- und Ehrenabteilung angehört.

Bericht und Foto: Dieter Fluck

Hinweis von Dieter Fluck:

Wer mehr über das Leben der Jubilare August Grezinger, Bernhard Pieler, Gottfried Seifert und weitere in Limburg lebenden oder bereits verstorbene Pallottiner erfahren möchte, dem sei das Buch des Limburger Journalisten Dieter Fluck „Unser Leben im Auftrag Pallottis – 40 Mitbrüder berichten“ empfohlen, das zum Preis von zehn Euro unter der Telefonnummer (06431) 45203 oder Email flucki@t-online.de direkt beim Autor bezogen werden kann.

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