Rückzugsort zum Innehalten

Pallottiner-Garten in Konstanz gewinnt Bodenseegärten-Preis

Eine schöne Würdigung: der Garten der Begegnung am Haus St. Josef in Konstanz hat bei der Verleihung des „Bodenseegärten-Preis“ den ersten Platz in der Kategorie 2 „Umweltbewusstes, nachhaltiges Gärtnern und/oder herausragende Initiative/Persönlichkeit rund ums Thema Gärten“ bekommen. Die Leistung der Pallottiner-Patres Fritz Kretz und Reinhold Maise liege darin, „gemeinsam mit ihren Gartengestaltern, aber auch mit ihren Raumausstattern, für das Innere (…) der einstigen geistlichen Stadt einen zugleich sinnlichen wie spirituellen Begegnungsraum geschaffen zu haben“, sagte Laudator Frank Mienhardt, Sachverständiger der Stadt Konstanz im Denkmalamt.

Wie Mienhardt weiter ausführte sei die Konstanzer Innenstadt schon seit dem 16/17. Jahrhundert durch bewirtschaftete Grünflächen privater Wohnhäuser gekennzeichnet. Dazu gehöre auch der Domherrenhof, den die Pallottiner seit 1919 besitzen, und um den sie sich „rührend und beständig“ kümmerten. Wer diesen Hof betrete, werde von einer faszinierenden kleinen Gartenwelt umfangen, so der Laudator. „Auf recht kleiner Fläche gelang Matthias Wagner und Eva Eisenbarth ein vielgestaltiges Pflanzenarrangement, welches durch ein enges Wegenetz aus verschiedenen Perspektiven erlebbar ist.“ So sei der kleine Hofgarten Teil eines Rückzugsortes, der zum Innehalten einlade – „inmitten des Treibens der quirligen Bodenseemetropole unserer Tage“.

Denn dort, direkt am Münsterplatz in der Theatergasse 3, lädt das Haus St. Josef der Konstanzer Kommunität der Pallottiner ins so genannte „Coenaculum“ ein, zu einem Leben im Wechsel von Kontemplation und Aktion, von kontemplativer Stille und engagiertem Tätigsein. 2020 kam der Landschaftsarchitekt der Insel Mainau, Matthias Wagner, mit einem Entwurf für die Umgestaltung des Innenhofes auf die Diplom-Ingenieurin für Gartenbau, Eva Eisenbarth zu. Pallottinerpater Reinhold Maise und er sind befreundet, zu diesem Zeitpunkt arbeitete Pater Maise auf der Insel Mainau in der Gärtnerei und entspann mit Matthias Wagner die Idee eines Gartens der Begegnung. Und das Gartenbau-Unternehmen „Gartenforum“, in dem Eva Eisenbarth die Chefin ist, wurde schließlich mit der Realisierung des Gartens beauftragt.

Einzigartigen Gartenkultur am Bodensee

Der internationale Verein Bodenseegärten hat den Garten nun ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Mit dieser Veranstaltung soll die vorbildliche Erhaltung und Pflege historisch oder zeitgenössisch wertvoller Gärten und Parks sowie herausragende, qualitativ hochwertige Projekte rund um das umweltgerechte Gärtnern gewürdigt werden und die Öffentlichkeit auf die Bedeutung der einzigartigen Gartenkultur am Bodensee aufmerksam gemacht werden.

Zu den in diesem Jahr nominierten Gärten zählen: Rosengarten Charlottenfels Schaffhausen (CH), Historischer Hängegarten Schloss Neufra, Riedlingen, Schloss Andelfingen, Seethaler Gartenimpulse Lindau, Garten des Schulmuseums Amriswil, Europa Minigärtner, Insel Mainau, Privatgarten Alexander König Salem, Artemisia Kräutergarten Stiefenhofen im Allgäu, Pallottiner Garten Konstanz, Garten der Kobesenmühle Niederhelfenschwil, Bodenseegärten Schloss Arenenberg.

Neben Grußworten sowie verschiedenen Würdigungen wurde allen nominierten Gärten eine Urkunde und den Siegern zusätzlich die von den „Europa Minigärtnern“ erschaffenen Preisskulpturen übergeben.

Text: Alexander Schweda
Bilder: Helmuth Scham (Preisverleihung); Ulrike Sommer (Pallottinergarten)

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