Durchkreuzt

Durchkreuzt: Und wieder ist es passiert: Das Leben hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mein Leben wurde durchkreuzt. Meistens ist es etwas Leidvolles, Schmerzhaftes, was meine Wege plötzlich behindert und meine Pläne durcheinanderbringt.

Durchkreuzt: Das ist eine existenzielle Lebenserfahrung. Ein Hindernis baut sich auf, der Fluss des Lebens wird gestört. Umwege sind erforderlich. Aber wir wissen auch, dass solche Umwege manchmal heilsam sein können, dass sie uns Gegenden und Orte erschließen, die wir sonst nie besucht hätten. Durchkreuzte Ideen sind manchmal auch eine Quelle neuer Inspiration. Ein Anstoß, um umzudenken und sein Leben zu ändern.

Durchkreuzt: Es ist also nicht ausgemacht, dass eine Durchkreuzung nur negativ sein muss. Es kann auch eine Kreuzung wie im Straßenverkehr sein, an der man sich entscheidet, in welche Richtung man abbiegen will. Es kann ein neuer Anfang sein, der einen Abschied vom Alten erfordert. Es kann aber auch das große Kreuz bedeuten, bei dem uns nichts anderes mehr übrigbleibt, als es auf uns zu nehmen. So wie Jesus in Matthäus 16,24 sagt: „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“

Die Fotos für den Umschlag und für die Kapitelseiten des Kirchenjahres werden in jedem Lesekalender von einer Künstlerin oder einem Künstler geprägt. Diesmal stellen wir Ihnen die Augsburger Künstlerin Lilian Moreno Sánchez vor, die 2021 auch das Hungertuch von Misereor gestaltet hat.