Pallottiner wagen den medialen Aufbruch in die Welt

Tag der Provinz in Limburg dient dem gemeinsamen Wachsen

„Warum soll man heute überhaupt noch Pallottiner werden?“ – Mit dieser Frage befasste sich der Provinztag der Gemeinschaft am Samstag in Limburg. Die Veranstaltung war eine Premiere für die Herz-Jesu-Provinz der Pallottiner, die sich über sechs Länder und zwei Kontinente erstreckt und ihren Sitz in Friedberg bei Augsburg hat. Über das Internet zugeschaltete Mitbrüder in afrikanischen Ländern und bundesweit wurden lebhaft begrüßt.

Dank moderner medialer Möglichkeiten nahmen sie an dem lebendigen Eröffnungsgottesdienst im Richard-Henkes-Saal der Pallottinerkirche teil, der vom Provinzial, Pater Markus Hau, geleitet wurde. Ein Chor der Studenten aus Nigeria, Malawi und Indien, die an der Hochschule in Vallendar studieren, gestaltete die heilige Messe musikalisch mit, begleitet von Trommeln, Querflöte und am Piano von Pater Jörg Gattwinkel, Rektor an der Wasserburg in Vallendar.

Von Kapstadt bis Hamburg, von Wien bis Zagreb

Der Provinzial Pater Markus Hau sprach von einem spannenden Moment der Begegnung, in dieser Weise Gemeinschaft zu erleben und machte deutlich: „Wir erleben heute unsere Provinz wie sie ist: von Kapstadt bis Hamburg, von Wien bis Kroatien. Wir gehen in die Weite nach Spanien, Nigeria, Malawi; in die Berufung unseres Gottes hinein.“ Es gelte, hineinzuatmen in einen Moment der Stille.

In seiner Predigt stellte Pater Hau die Tageslesung am Fest Mariä Heimsuchung in den Kontext der pallottinischen Gegenwart. Da sind die betagte Elisabeth und die junge Maria. Die eine war lange kinderlos geblieben, die andere ist sehr jung und nicht verheiratet. Beide waren verbittert: „Bei uns kommt kein Leben mehr“ und werden in ihrer ungewöhnlichen Situation schwanger.

„Es erwächst Freude, Kraft und Lebendigkeit, verbunden auch mit viel Unsicherheit. Schaffe ich das in meinem Alter? Bin ich zu jung? Ein gutes Bild für unsere Provinz“, verglich Pater Hau. Das Junge treffe auf das Alte, das schon viel Chaos erlebt habe. „Beide kommen in Bewegung, das Leben wird neu. Jesus verbindet, das Leben anzunehmen“, so der Provinzial. Ebenso sieht Hau, ehemaliger Missionssekretär der Gesellschaft: „Daraus erwächst neue Kraft für die Zukunft.“

Leitwort „Zusammen wachsen – Jünger werden“

„Ihr habt ein gutes Thema gewählt“, schaltete sich zu Beginn der anschließenden Begegnungsrunde via Zoom Generalrektor Pater Zenon Hanas aus Rom mit einem Grußwort ein. Was die Pallottiner unter dem Leitwort der Tagung „Zusammen wachsen – Jünger werden“ in ihren Niederlassungen verstehen, wurde in den Stellungnahmen am Nachmittag deutlich. Dazu waren 24 Kameras nach Malawi, Südafrika und Nigeria vor allem in Ausbildungshäuser geschaltet. Außerdem waren 40 Mitbrüder in Deutschland beteiligt, weitere 14 an anderen Orten der Welt.

Dem Losungswort vom gemeinsamen wachsen, um J(j)ünger zu werden, kam durchaus eine doppelte Bedeutung zu. Augenscheinlich befindet sich die Gemeinschaft der Pallottiner weltweit im Wachsen und erfährt im wahrsten Sinne des Wortes durch die Begeisterung junger Menschen für die Ideale des Gründers Vinzenz Pallotti einen ungeahnten Zulauf. Jünger werden hatte an diesem Tag einen anderen, theologischen Stellenwert. Mit dem Begriff der Jüngerschaft befasste sich die Professorin Dr. Margareta Gruber.

Nicht Vollkommenheit, sondern Liebe ist entscheidend

Für die Ordensschwester der Franziskanerinnen, Inhaberin des Lehrstuhls für Neutestamentliche Exegese und Biblische Theologie an der Vinzenz Pallotti University, gründet die Jüngerschaft in einer lebensentscheidenden Begegnung mit Jesus. Nicht die Vollkommenheit, die Liebe sei entscheidend.

Aus Sicht von Pater Peter Ugwuegbulem, Novizenmeister in Owerry (Nigeria) steht die persönliche Beziehung zu Jesus im Mittelpunkt. Seinen Mitbrüdern gab er per Video die Botschaft mit, die Sendung des Vaters zu vollenden. Gabriel Yotamu aus Malawi und Student in Vallendar lässt sich vom Matthäus-Evangelium inspirieren, in dem in den Kapiteln 8,9 und 10 Jesus als Lehrer dargestellt ist. Und weil es in Afrika so viele christliche Glaubensrichtungen gibt, ist es für ihn wichtig, sich von Jesus den Glauben erklären zu lassen.

Ganz im Sinne des Apostolats warben Pater Kalle Lenz und die Sozialpädagoion Nieves Kuhlmann aus Berlin St. Christopherus für vier Dimensionen des Jüngerseins, wie es ich auch in Pallotti mobil konkretisiert: Persönlichkeitsentwicklung, Du-Beziehung zu Gott, Stärkung der Gemeinschaft und Segen für die Welt werden. Mit viel Musik aus allen Übertragungsorten und dem im Henkes-Saal gemeinsam gesungenen Lied „Die Gedanken sind frei“ klang der Tag aus.

Liveübertragung beim Tag der Provinz
Provinzial Pater Markus Hau (Mitte) leitete unter Beteiligung von Mitbrüdern die Messfeier zur Eröffnung des Tages der Provinz im Richard-Henkes-Saal der Limburger Pallottinerkirche.
Ein Chor Studenten aus Nigeria, Malawi und Indien, die an der Hochschule in Vallendar studieren, gestaltete die heilige Messe musikalisch mit. Auf der Leinwand im Hintergrund waren Besucher aus Afrika und deutschen Niederlassungen zugeschaltet.
Livestreaming - Wir vernetzen die Mitglieder unserer Provinz in Europa und Afrika
Sechs Länder, zwei Kontinente - Direktübertragung in alle Mitgliedsländer der Provinz.
Tag der Provinz 2023 - Gottesdienst in Limburg an der Lahn mit Liveübertragung
Beim Provinztag der Pallottiner waren im Richard-Henkes-Saal Mitbrüder des Limburger Missionshauses und vielen Kommunitäten in Deutschland und Österreich versammelt.

Bericht: Dieter Fluck und Alexander Schweda

Fotos: Dieter Fluck

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